Ladestationstypen
Die Typ 2 Ladestation ist die am häufigsten im öffentlichen und privaten Bereich anzutreffende Ladestation für Elektrofahrzeuge.
Es gibt sie verschiedensten Ausführungen mit fix montierten Ladekabeln oder mit Anschlussbuchse.
Letztere ermöglicht es auch Fahrzeugen mit fahrzeugseitigem Typ 1 Inlet, Strom laden zu können.
Welche Ladeleistungen hier realisiert werden, hängt davon ab, welche Anschlussleistung vorhanden ist und mit welcher Ladegeschwindigkeit das zu ladende Fahrzeug geladen werden kann.
Oft entscheidet auch die Wahl des eingesetzten Ladekabels darüber, welche maximale Ladeleistung vom Fahrzeug genutzt werden kann.
Es gilt immer: Das schwächste Glied in der Kette aus Ladestation, Ladekabel und Fahrzeug entscheidet, wie schnell geladen wird.
Beispiel:
Ein E-Auto lädt an einer Ladesäule mit 22 kW AC Ladeleistung.
Das Auto kann die vollen 22 kW für die Ladung verwenden.
Eingesetzt wird jedoch ein Ladekabel, das nur Ladungen mit max. 7,4 kW ermöglicht (zB. Ladekabel: 32A 1phasig). Die Ladung erfolgt dann mit 7,4 kW.
Multistandard-Schnellladestationen (Dual- oder Triple Charger) sind große Ladesäulen, die mehrere Ladestandards in sich vereinen und zur Durchführung von Schnellladungen mit Wechselstrom und/oder Gleichstrom errichtet werden.
In der Regel vereinen diese Ladestationen den CCS und CHAdeMO Standard – sind also reine Gleichstrom (DC) Ladestationen oder sie sind zusätzlich mit dem Typ 2 (AC) Standard (Typ 2 Normbuchse oder fixes Typ 2 Ladekabel) ausgeführt. Hier dann meist mit Ladeleistungen von bis zu 22 kW oder 43 kW.
An diesen Ladestationen ist das Aufladen in der Regel eine Sache von rund 30-90 Minuten (in Abhängigkeit von Batterietemperatur und Fahrzeug/Batteriegröße).
Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit größerer Batteriekapazität (zB. 64 kWh), nehmen diese Ladestationen einen immer wichtigeren Platz ein, wenn es um das zügige Aufladen der Batterie geht.
Diverse Einkaufszentren oder Discounter stellen Ladestationen dieses Typs als Serviceleistung für Ihre Kunden, während des Einkaufs, meist kostenlos zur Verfügung (zB. Lidl Österreich, ALDI Süd).
Die High-Power-Charger (Hochleistungsschnellladestationen) sind in der Regel Ladestationen, die über die bisherige, allgemeine Schnellladeleistung von 50 kW hinausgehen. Somit fallen in diesen Bereich Ladestationen, die Ladeleistungen von 70 kW und mehr, anbieten.
Besonders bekannt sind im europäischen Raum die Tesla Supercharger und die des Anbieters IONITY.
Sie bieten – je nach Variante – Ladeleistungen von 100 bis 350 kW an.
Aufgrund der notwendigen Spezifikationen sind zB. alle IONITY HPC Ladestationen ausschließlich mit Combo 2 (CCS) Ladestandard ausgestattet.
Anbieter wie Fastned bieten auch CHAdeMO mit einer Ladeleistung von 150 kW an – diese verlieren jedoch nicht zuletzt aufgrund der abnehmenden Auswahl an Fahrzeugen mit CHAdeMO Ladestandard (zB. Nissan Leaf / eNV 200) für den europäischen Raum immer weiter an Bedeutung.
Die Tesla Supercharger setzen seit der Einführung des Model 3 ebenfalls verstärkt auf den Combo 2 (CCS) Ladestandard, ermöglichen das Laden jedoch weiterhin ausschließlich für die eigene Fahrzeugflotte.
An diesen Ladestationen ist das Aufladen in der Regel eine Sache von rund 20-45 Minuten (in Abhängigkeit von Batterietemperatur und Fahrzeug).
Besonders für längere Fahrten / Reisen werden diese Ladestationen gezielt angesteuert, um ein möglichst rasches Weiterfahren zu garantieren.
Deshalb befinden sich die meisten HPC-Ladestationen entlang stark frequentierter Autobahnen, an Raststationen oder Verkehrsknotenpunkten in ganz Europa.
Den HPC-Ladestationen kommt hinsichtlich des Durchbruchs einer massentauglichen Verbreitung der E-Mobilität besondere Bedeutung zu.
Eine Wallbox bezeichnet eine Ladestation, die an der (Haus)wand montiert oder fixiert wird.
Üblicherweise findet auch der Begriff Wandladestation Anwendung.
Wallboxen sind in der Regel mit Typ 2 Stecker oder Buchse ausgeführte Ladestationen, die im Regelfall bis 22 kW Wechselstrom (AC) für das Laden von Elektrofahrzeugen bereitstellen.
Sie finden sich meist im privaten Bereich oder an Hotels und Einkaufszentren.
Ladestationen an letztgenannten Orten bezeichnet man auch auch als Destination Charging.
Die Industrie arbeitet an der massentauglichen (leistbaren) Umsetzung von DC-Wallboxen mit Ladeleistungen von um die 20 kW.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von E-Mobilität, nimmt die Zahl an Wallboxen auch im Bereich von Einkaufszentren oder Firmenfuhrparks immer weiter zu. Es ist wahrscheinlich, dass die Errichtung von Ladeinfrastruktur auch gesetzlich verstärkt verankert werden wird.
Die Errichtung von (Schnell)-Ladeinfrastruktur wird heute schon in einigen Ländern finanziell gefördert (näheres dazu im Bereich Förderungen).
Mobile Ladestationen sind kompakte und tragbare Ladestationen, in denen die für eine Ladestation erforderliche Technik auf kleinem Raum untergebracht ist.
Ihr Vorteil liegt vor allem darin, dass sie überall hin mitgenommen werden können und, dass meist zuhause keine größeren Installationen mehr anfallen.
Dies ermöglicht eine größere Flexibilität beim Laden auf Reisen bzw. unterwegs.
So sind die für den Personenschutz normativ vorgeschriebenen technischen Maßnahmen, wie Fehlerstromschutzschalter (FI), Temperaturüberwachung, Adaptererkennung mit automatischer Leistungsreduzierung usw. bereits ab Werk integriert.
Zusätzliche Adapter erlauben den Betrieb an schwächeren oder ortsfremden Steckdosen (zB. England).
Für einige mobilen Ladestationen wird auch der Begriff ICCB, IC-CPD oder auch mobiles, intelligentes Ladekabel verwendet.
In Österreich wird die Anschaffung mobiler Ladestationen, wie auch Wallboxen, von Bund und ggf. Ländern, im Zuge einer E-Fahrzeugförderung, ebenfalls finanziell unterstützt (mehr dazu im Bereich Förderungen).
Bekannte mobile Ladestationen sind der NRGkick und der go-eCharger.
Mittlerweile sind viele moderne E-Fahrzeuge mit integrierten Navigationssystemen ausgestattet, die auf bestimmte Datenbanken / Ladestationsverzeichnisse zurückgreifen, um diese in die Navigation mit einzubeziehen.
Oftmals jedoch, sind die Datenbanken über jene Orte, an denen man Ladestationen zum Aufladen findet, veraltet oder unzureichend.
Die EV-Community hat es sich daher in den letzten paar Jahren zur Aufgabe gemacht, Apps zu entwickeln, mit denen man auch unabhängig vom Fahrzeug, Ladestationen suchen und sich dort hin navigieren lassen kann.
Aufgrund unserer Expertise und unserer jahrelangen beruflichen wie auch privaten Erfahrung, können wir derzeit zwei Apps ganz besonders empfehlen, wenn du auf der Suche nach der passenden Ladestation für dein E-Fahrzeug bist.
NextPlug:
Die NextPlug App ist eine kostenlose App für Android Systeme, die auf die Datenbank von GoingElectric zugreift.
Es ist eines der am weitesten fortgeschrittenen Ladestationsverzeichnisse und bietet vielfältige Möglichkeiten, die richtige Ladestation für das eigene Fahrzeug zu finden.
NextPlug ist im Google Play Store zum Download verfügbar: Next Plug downloaden
chargEV:
Die chargEV App ist eine kostenlose App für iOS Systeme, die ebenfalls auf die Datenbank von GoingElectric zugreift.
Durch die Anpassung an iOS, lässt sich die App sehr einfach bedienen und bietet auch Möglichkeiten zum Filtern bestimmter Ladestationstypen (zB. nur Schnellladestationen usw.).
Sie ist im App Store zum Download verfügbar: chargEV downloaden
In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Mobilitätsdienstleister, Ladestationsbetreiber (CPOs) und Initiativen entwickelt, die Ladestromtarife /-verträge zum Aufladen anbieten – samt Ladekarten bzw. App Unterstützung.
Durch länderübergreifende Roaming-Partnerschaften, ähnlich wie man das von der Mobiltelefonie kennt, ist es möglich, mit einem Vertrag auch bei anderen Anbietern zu bestimmten Ladetarifen aufzuladen.
Daher ist es wichtig, sich bei jenen Anbietern, bei denen man Kunde sein möchte, genau zu informieren, welche Roaming-Partner diese unterstützen und was das Aufladen dort kostet.
Eine gute Übersicht über die verschiedenen Anbieter bzw. wie viel welche Ladestation mit welchem Anbieter kostet, bietet die Seite chargeprice (ehemals plugchecker).